top of page

Englische Uhren

21
Sackuhr mit Schutzgehäuse
Rigmaiden, Dublin/Irland ca. 1710

Gehäuse:
schlichtes, goldenes Gehäuse einer englischen Sackuhr mit glattem Rand, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Übergehäuse ebenfalls glatt, innen gepunzt HT 410 mit Lilienemblem darüber.
Zifferblatt:
goldenes Champlevé-Zifferblatt mit gebläute Stahlzeigern, schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen, Halbstundenmarkierung in Rautenform und arabischen Minutenzahlen 5-60, im Zentrum erhabenes Rankenwerk mit Inschriftkartuschen und Uhrmachersignatur Rigmaiden und Dublin.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit Tulpenpfeilern,
fein gesägter Spindelkloben, floral gestaltet und graviert, mit gebläuter Schraube am großen Fuß befestigt, dreischenkelige Eisenunruh, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten.
Signatur Rigmaiden Dublin 410.
Maße:
Höhe 68 mm (ohne Pendant 54 mm), Breite 56 mm, Dicke 32 mm

Spindeluhr Rigmaiden Dublin 1710 Gold

125
Sackuhr mit Schutzgehäuse
James Markwick, London ca. 1710

Gehäuse:
schlichtes, silbernes Gehäuse einer englischen Sackuhr mit glattem Rand,
Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, glattes Übergehäuse, beide gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers BR = Richard Blundell
sowie der Nr. 3 381
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt mit goldenen Zeigern, schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen, Halbstundenmarkierungen als goldene Rosetten und arabischen Minutenzahlen 5-60, im Zentrum erhabenes Ranken- und Bandwerk mit Kartusche für Signatur: Markwick, unter der Zeigerachse Frauenkopf
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit ägyptischen Pfeilern, vergoldeter Spindelkloben mit Rankenwerk durchbrochen und Frauenkopf graviert, Kloben mit geschliffener Kristallplatte, im Zentrum Smaragd-Lagerstein, dreischenkelige Eisenunruh. Die silberne Regulierscheibe eingebettet in gravierter und gesägter Platinenabdeckung, wobei der Pfeil als Index dient. Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten,
Signatur JMarkwick London 381
Maße:
Höhe 70 mm (ohne Pendant 56 mm), Breite 57 mm, Dicke 33 mm

 

Lochstein
1704 entwickelte N. Fatio mit Debaufre die Methode, kleine Edelsteine als Zapfenlager zu durchbohren, diese wurden zunächst nur als Unruhlager verwendet.

James Markwick
Ab 1656 in London nachweisbar, war ab 25.6.1656 bei Richard Taylor, dann bei Edward Gilpin in der Lehre. 6.8.1666 freigesprochen von CC, bildete von 1674 bis 1699 insgesamt 6 Lehrlinge aus. Er hat 1673 von Samuel Betts den Betrieb in der Nähe der Royal Exchange übernommen. Sein Sohn James wurde 1692 freigesprochen und 1720 „master“ , dieser hatte mit seinem Schiegersohn Robert Markham eine Firma, die später als Markwick & Markham, u.a. mit Partnern wie Perigal, Upjohn, Story, Borrell, Johnson, Recordon und Dupont den „Türkischen Markt“ bediente.

Spindeluhr Markwick London 1710

86 
Einzeigerige Taschenuhr mit Emailmedaillon
Daniel Quare, London ca. 1700

Gehäuse:
glattes, silbernes Gehäuse mit Punzen PH und Krone, glattes, silbernes Übergehäuse mit großem, kastenförmigen Außenscharnier, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Watchpaper aus der Zeit.
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt mit goldenem Zeiger, römischen Stundenzahlen und Halbstunden-Markierungen, im Zentrum rundes Emailmedaillon mit Darstellung eines herrschaftlichen Paares, umrandet von einer Lünette aus vierzehn Diamantrosen.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk mit durchbrochenem Spindelkloben und großem Fuß, gesägt, graviert und reich verziert mit Blumenmotiven und Fantasievögeln, Rubindeckstein, ägyptische Pfeiler, dreischenkelige Stahlunruh, silberne Regulierscheibe mit Zahlen von Eins bis Sechs, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung.
Signatur  Quare London.
Maße:
Höhe 76 mm (ohne Pendant 60 mm), Breite 61 mm, Dicke 27 mm
Literatur:
Abeler, Zeitzeichen S. 52

 

Daniel Quare
London  ca. 1649-1724   (nummerierte Uhren erst ab 1706,
siehe Antiquarian Horology XII  No 1 S. 69)
Daniel Quare wurde 1671 Mitglied der Clockmaker Company und 1708 zum Meister ernannt. Gleichzeitig mit Barlow erfand er um 1680 das Repetitions-Schlagwerk. Auf seine Erfindung erhielt er das Patent. 1718 nahm er seinen Kollegen Horseman als Compagnon in seine Firma auf. Uhren, die während dieser Zeit entstanden, sind Quare & Horseman gezeichnet. Nach dem Tode Quares übernahm Horseman die Firma, machte jedoch später Bankrott.

Spindeluhr Quare London Emailbild

148
Goldene Sackuhr mit Schutzgehäuse
James Markwick, London ca. 1710

Gehäuse:
schlichtes, goldenes Gehäuse einer englischen Sackuhr mit glattem Rand, Übergehäuse ebenfalls glatt, beide Deckel sowie auch das Werk gepunzt RB  3311.
Kleiner kugelförmiger Pendent mit Goldring
Zifferblatt:
goldenes Champlevé-Zifferblatt mit gebläute Stahlzeigern, schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen, Halbstundenmarkierung in Rautenform und arabischen Minutenzahlen 5-60, im Zentrum erhabenes Rankenwerk mit Muscheln und Maskaron sowie Inschriftkartuschen und Uhrmachersignatur Markwick und London.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit ausgeformten Tulpenpfeilern, fein gesägter, silberner Spindelkloben, floral gestaltet und graviert, mit Puttenkopf am Hals, Kloben mit gebläuter Schraube am großen Fuß befestigt, dreischenkelige, polierte Stahlunruh, silberne Regulierscheibe, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten.
Signatur J Markwick London 3311.
Maße:
Höhe 66 mm (ohne Pendant 55 mm), Breite 57 mm, Dicke 33 mm

Wurmschraube
Die Wurmschraube ist eine Schneckenschraube ohne Ende. Sie dient in frühen Taschenuhren zur Vorspannung der Feder, damit diese zu Beginn ihrer Wirksamkeit ein stärkeres Drehmoment besitzt und stellt somit eine Form des Antriebsausgleiches dar. In der Zeit von 1630 bis 1650 befindet sich die Wurmschraube auf, später zwischen den Platinen.

Spindeluhr Markwick Gold 1710

49
Taschenuhr mit vorderem Scheinpendel
Peter Garon, London ca. 1705

Gehäuse:
silbernes Gehäuse einer englischen Spindeluhr im Hochrelief, Band aus Voluten und Muscheln, im Zentrum Krönungsszenerie mit einer Sphinx, im Hintergrund steht ein römischer Feldherr neben einer sitzenden Frau, zu ihren Füssen liegt ein Hund, daneben ein Putto, der ein Kissen mit einer Krone hält. Im Hintergrund weitere Putti und ein Krieger. Die Szene zeigt vermutlich Caesar, der nach seiner Ankunft in Ägypten die von ihrem Bruder vertriebene Cleopatra, seine Geliebte, wieder zur ägyptischen Königin macht.
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt, verkleinerte nach oben gesetzte Anzeige mit goldenen Zeigern, schwarze, römische Stundenzahlen, arabische Minutenzahlen 5-60, Vierkant für die Regulierung bei 22 Minuten, bei der Sechs ausgeschnittenes Segment für die Anzeige des Scheinpendels, dahinter Regulierskala auf Messing von 1 bis 5. Der Ausschnitt für das Scheinpedel wird gerahmt von zwei ovalen Kartuschen, links mit der Uhrmachersignatur Garon und rechts mit der Ortsangabe London.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit Tulpen-Pfeilern, Werksplatine ganzflächig mit Akanthusornamenten graviert,  Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Signatur Garon London
Maße:
Höhe 72 mm (ohne Pendant 55 mm), Breite 54 mm, Dicke 30 mm

Spindeluhr Garon England Scheinpendel

137
Silberne Doppelgehäuse-Spindeltaschenuhr
John Ellicot, London ca. 1738    ​

Gehäuse:
schlichtes, silbernes Gehäuse einer englischen Uhr mit glattem Rand, Gehäuse Nr. 7102, plastisch gestaltetes Repoussé-Übergehäuse mit mythologischer Szene im Zentrum. Zur Darstellung auf dem Gehäuse: Penelope ist in der griechischen Mythologie die Frau des Odysseus und die Mutter des Telemachos. Penelope, eine spartanische Prinzessin, war das Musterbeispiel einer treuen Ehefrau. Sie wusste ihre zahlreichen Freier während der Irrfahrt ihres Gatten zu vertrösten, indem sie vorgab, sie müsse erst ein Totentuch für ihren Schwiegervater Laertes weben. Doch in der Nacht trennte sie immer wieder auf, was sie am Tag gewebt hatte. Das ging über drei Jahre gut, bis die treulose Dienerin Melantho sie verriet und die Freier sie bei ihrem nächtlichen Treiben überraschten.

Zifferblatt:                 

silbernes Champlevé-Zifferblatt mit gebläuten Poker & Beetle Zeigern, schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen und arabischen Minutenzahlen 5-60, signiert ELLICOTT oberhalb und LONDON unterhalb der Zeigerachse.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit durchbrochen gearbeiteten Pfeilern, vergoldeter, rankenverzierter Spindelkloben, graviert mit floralen Motiven, dreischenkelige Stahlunruh, silberne Regulierscheibe und gesägte Platinenabdeckung, wobei ein Finger als Index dient, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Aufzug von hinten.
Signatur Jno Ellicott London Nr. 1766
Maße:
Höhe 64 mm (ohne Pendant 49 mm), Breite 51 mm, Dicke 29 mm
Literatur:
Ant. Hor. V 23 Seite 306-321 + 429-442

 

John Ellicott (1706-1791 )     

Einer der bedeutendsten englischen Uhrmacher, etablierte sich um 1728 und wurde 1738 ein Mitglied der Royal Society. Ellicot war der Erfinder eines Kompensationspendels und trieb die Anwendung der Zylinderhemmung nur einige Jahre nach ihrer Verbesserung durch Graham voran. In einigen seiner späteren Exemplare war der Zylinder aus Rubin.

Spindeluhr Ellicot 1738 London

146
Spindeltaschenuhr mit 3-fach Gehäuse
John Williamson, London 1768

Gehäuse:
goldenes, glattes Gehäuse einer englischen Taschenuhr, Repoussé-Schutzgehäuse in 22 Karat Gelbgold, im Zentrum historische Szene umgeben von Voluten und Rankenwerk,  Gehäusepunzen Löwe, v und D, Shagrinübergehäuse mit Glasboden
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt, gebläute Poker- und Beetlezeiger, schwarze, römische Stundenzahlen und arabische Minutenzahlen von 5-60, umlaufendes Arkadenband.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk mit zylindrischen Pfeilern, im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, floral gestalteter Spindelkloben reich durchbrochen und graviert, Stahlunruh mit drei Schenkeln, silberne Regulierscheibe in gravierter Platinenabdeckung mit einem Pfeil als Index, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung.
Signatur J. Williamsin, London 5874.
Maße:
Höhe 65 mm (ohne Pendant 54 mm), Breite 53 mm, Dicke 28 mm    

​​

 

​​

Brennus (gall. Brennos) war ein Heerführer der gallischen Senonen, der im 4. Jahrhundert v. Chr. bis nach Rom vorstieß und die Stadt plünderte. Die Senonen gehörten zu denjenigen gallischen Stämmen, die seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. in Norditalien siedelten. Sie bedrängten dort die Etrusker und kamen mit der aufstrebenden römischen Republik in Konflikt, als die Stadt Clusium um Beistand bat. Die aus römischer Sicht verheerendste Begegnung war die Schlacht an der Allia, die vermutlich im Jahr 387 v. Chr. stattfand. Der Tag der Schlacht, der 18. Juli, ging als "dies ater", als schwarzer Tag, in die Geschichte Roms ein. Die siegreichen Gallier plünderten in der Folge die Stadt Rom. Nur die Burg auf dem Kapitol konnte von den Verteidigern gehalten werden – der Legende zufolge verhinderten die schnatternden Gänse der Juno einen heimlichen, nächtlichen Angriff der Gallier auf die Burg. Ein Einfall der Veneter in Oberitalien bewegte die Gallier zum Rückzug, nicht ohne vorher mit dem römischen Konsulartribunen Quintus Sulpicius Longus ein Lösegeld von 1000 Pfund Gold ausgehandelt zu haben. Der Legende nach warfen die Römer bei der Auswägung dieses Lösegelds Brennus vor, falsche Gewichte zu benutzen. Daraufhin soll Brennus mit den Worten „vae victis!“ (dt. „Wehe den Besiegten!“) zusätzlich noch sein Schwert in die Waagschale geworfen haben, so dass diese nun noch mehr Gold zahlen mussten. Der Ausspruch wurde sprichwörtlich und wurde später etwa von Plautus und Plutarch zitiert. Der materielle Schaden für den Römischen Staat war weitaus geringer als der immaterielle. Das Selbstbewusstsein war erschüttert; die Keltenangst blieb auf Jahrzehnte hinaus ein wichtiger Faktor in der römischen Außenpolitik. So wird zitiert: „Niemals vergaßen die Römer das furchtbare Unglück; wie ein Schock hatte es auf sie gewirkt, und noch viele Jahrhunderte später, als Rom schon Weltreich war, fuhr jedem Römer das Entsetzen in die Glieder, wenn sich am fernen Horizont ein Haufen von Galliern zeigte.“ Ob Brennus indes wirklich diesen Namen trug oder ihn nach dem Brennus erhielt, der ein Jahrhundert später tief nach Griechenland eindrang und dadurch für die römisch-griechische Welt eine ähnliche Schreckgestalt wurde, ist unklar.

Spindeluhr Williamson London 1768
Gold Übergehäuse Brennus
bottom of page