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Kalendarische Uhren

166

Goldene Taschenuhr mit Sonnen- und Mondkalender

William Pybus, London ca. 1780

 

Gehäuse:

goldenes Gehäuse einer englischen Spindeluhr mit glattem Rand, doppelseitigem Glas, eingefasst vom Schmuckrand aus roten und weißen Schmucksteinen.

Zifferblatt:

Weißes Email-Zifferblatt beidseitig, vorn mit vier dezentralen Anzeigen, oben die Stundenanzeige in arabischen Zahlen von 1 bis 12, rechts mittig die Monatstage von 1 bis 31, links mittig die Anzeige des Mondmonats von 1 bis 29 1/2, unten die Skala für die Regulierung  5 bis 30, alle Indikationen mit vergoldeten Zeigern, im Zentrum befindet sich die Signatur Will.m Pybus London, der Aufzug erfolgt bei der 8-Uhr-Position über einen Vierkant.

Die Rückseite zeigt die Stundenskala in römischen Zahlen von I bis XII, außen befindet sich eine Minutenskala in 60 Schritten mit arabischen Zahlen 5 bis 60. Die Anzeige erfolgt über den abschaltbaren Sekundenzeiger, den Minuten- und den Stundenzeiger in Poker- und Beetleform.

Werk:

Das feuervergoldete Vollplatinenwerk aus Messing in englischer Bauart ist geschützt durch einen Staubschutzring, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.

Maße:

Höhe 84 mm (ohne Pendant 61 mm), Breite 61 mm, Dicke 32 mm

 

Kalenderuhr Pybus london

169

Taschenuhr mit Mondkalender

Anonym, wohl Paris um 1790

 

Gehäuse:

Glattes, vergoldetes Gehäuse einer großen Taschenuhr, Punzen im

Gehäuseboden Is.IG, darüber dreiarmiger Palmwedel und Nr. 2985

Zifferblatt:

weißes Email-Zifferblatt mit schlankem, gebläutem Sekunden-Zeiger aus der Mitte, außen Sekundenskala mit einzelnen Sekundensegmenten, markiert durch 15-30-45-60. Darunter ist die Stunden- und Minutenanzeige durch goldene Zeiger, Stunden-Skala von 1-12 und Minutenanzeigen 15-30-45-60.

Über dem Zentrum ist die Skala der 31 Tage des Sonnenmonats, angezeigt  durch einen goldenen Lochzeiger. Darin eine weitere Sakla mit 29 ½ Mondtagen, durch einen Stahlzeiger angezwigt. Im Zentrum dieser beiden Anzeigen sind die Symbole für Vollmond, aufgehenden Halbmond, Neumond und untergehenden Halbmond aufgebracht. Der Aufzug des Uhrwerkes erfolgt über einen Vierkant bei „Vier Uhr“.

Werk:

vergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit zylindrischen Pfeilern, Brücke graviert und durchbrochen, dreischenkelige Messingunruh, silberne Regulierscheibe „Avant“ und „Retard“, Rubindeckstein für die Unruhwelle, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Cylinderhemmung, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.

Maße:

Höhe 86 mm (ohne Pendant 60 mm), Breite 60 mm, Dicke 24 mm

Antike Uhr mit Mondkalender

177

Einzeigrige Spindeltaschenuhr mit Datum und Wecker

Thomas Dyde, London ca. 1660

 

Gehäuse:

silbernes, durchbrochenes Bassingehäuse, der Rand und die Gehäuserückseite sind verziert mit Blüten und Ranken, in der Gehäuseschale mit einer Schraube befestigt die Schlagwerksglocke. Silbernes Übergehäuse lederbezogen mit Silbernägeln in Form von stilisierten Blüten und Früchten verziert, der Rand weist Schalllöcher für den Glockenschlag auf.

Zifferblatt:

Silbernes Zifferblatt mittig verziert mit gravierten, floralen Mustern, mit gebläutem Stahlzeiger für die Weckzeit, auf dem entsprechenden Ring ist der gekürzte Stundenzeiger bei der Zwölf fest angebracht. Danach folgt nach außen hin der silberne Stundenring mit Anzeige von schwarzen, römischen Zahlen, die Halbstundenanzeige durch Blattmotive, über den jeweiligen Stunden sitzen kleine Tastköpfe. Weiter folgt nach außen hin der Messingring mit dem herzförmigen Zeiger für den Monatstag (1-31), die Skala ist auf einem Silberring in arabischen Zahlen graviert.

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Pfeiler in früher Tulpenform, filigran gestaltete, vergoldete Spindelbrücke mit recht kleinem Fuß im Stil der Renaissanceuhren, aus Messing und Silber kombinierte Unrast mit zwei Schenkeln, sehr frühe silberne Regulierscheibe an der Endlosschraube für die Federvorspannung, Antrieb über Feder mit Darmsaite und Schnecke, Spindelhemmung, goldene Durchbrucharbeiten als Schmuckelement für das Federhaus des Weckerwerkes.

Signatur Tho= Dyde Londini.

Maße:

Höhe 72 mm (ohne Pendant 59 mm), Breite 59 mm, Dicke 34 mm

 

Thomas Dyde (1635-1686)
Thomas Dyde wurde 1635 in Draycott in der Nähe von Chipping Campden Gloucestershire geboren Im Februar 1648 begann er bei der Blacksmiths' Company unter John Warfield eine Lehre. Bis 1655 arbeitete er für Warfield, auch noch als Geselle.
Dyde war dafür bekannt, unabhängig und für sich selbst gearbeitet zu haben. Der Clockmakers' Company ist er nie beigetreten, doch war er dort bekannt und wurde anscheinend von ihnen akzeptiert, wie sein Lehrmeister John Warfield auch. Ein seltener Umstand, zumal die Clockmakers' Company in der Regel versucht, Nicht-Mitglieder, die das Handwerk ausüben dazu zu bewegen der Gesellschaft beizutreten und nicht selten unter Druck setzten. Dies scheint bei Warfield und Thomas Dyde nicht der Fall gewesen zu sein. Im Dezember 1686 starb Thomas Dyde.

 

Dyde London 1660 Datum und Wecker

161
Silberne Taschenuhr mit Kalender und astronomischen Anzeigen
anonym, Frankreich ca. 1790 für den englischen Markt

Gehäuse:
silbernes Gehäuse einer französischen Spindeluhr mit kanneliertem Rand, glatter Rückdeckel, Signatur innerhalb einer Raute ALB auf der Deckelinnenseite, kugelförmiger Pendant.
Zifferblatt:
Weißes Email-Zifferblatt mit vier dezentralen Anzeigen, unten die Stundenanzeige in arabischen Zahlen von 1 bis 12 und die Minutenskala 15, 30, 45 und 60 Minuten in arabischen Zahlen, rechts die Monatstage von 1 bis 31, links die 12 Monate Jan – Dez mit der jeweiligen Länge. Alle Indikationen mit gebläuten Stahl-Zeigern. Oben mittig ist der nierenförmige Ausschnitt für die Anzeige der lichten Tageslänge sichtbar. Die Skala zeigt von links nach rechts den Sonnenaufgang (Sun Rising) ab vier Uhr bis zum Sonnenuntergang (Sun Setting) acht Uhr. Im Ausschnitt ist eine schwarze Scheibe sichtbar (simultaner Horizont), deren obere Ränder die Zeiten Auf- und Untergang in Abhängigkeit von der Jahreszeit anzeigen. Dahinter ist die blau emaillierte Scheibe mit der umlaufenden Sonne sichtbar, die den Tagesverlauf anzeigt.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing in englischer Bauart, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Kommahemmung, die Platine ist floral verziert, der Unruhkloben ist unter einem aufklappbaren Staubschutz verborgen, Werk im Gehäuse mit Schraube bei der Sechs befestigt.
Signaturpunze GJ auf der Schutzklappe.
Maße:
Höhe 77 mm (ohne Pendant 58 mm), Breite 58 mm, Dicke 25 mm

 

Anzeige des Lichttages
Diese Form der Anzeige wurde im Militärwesen dieser Zeit unbedingt gebraucht, denn alle Tätigkeiten waren an das Tageslicht gebunden. Gleiches gilt für die Schifffahrt im küstennahen Bereich und in der Flußschiffahrt. Diese Arbeitsbereiche waren nur bei Tageslicht durchzuführen. Ähnliches galt für viele Handwerke. Auch das Klosterleben mit seinen festen Zeiten für die Gebete richtete sich nach dem Tageslicht und nicht nach der Uhrzeit.

In der Unterzifferblatt-Ansicht ist die nierenförmige Scheibe erkennbar, die sich dreht und in Abhängigkeit von der Jahreszeit den Lichttag anzeigt.
Es handelt sich hierbei also durchaus um eine Sonderform der Äquation.

Kalenderuhr mit astronomischer Anzeige

156

Silberne Sackuhr im Schutzgehäuse mit astr. Anzeigen

FMW, wohl süddeutsch ca. 1685

 

Gehäuse:

schlichtes, silbernes Gehäuse einer deutschen Sackuhr mit glattem Rand, der graviert ist mit Monatsnamen, Monatslänge und Sternzeichen bzw. Tierkreiszeichen und der entsprechenden Länge, kugelförmiger Pendant, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, silbernes Übergehäuse, aufgelegtes "Shagreen" mit Ziernageldekoration, großes Außenscharnier.

Zifferblatt:

Silber und vergoldetes Messing, Champlevé, eingelegte römische Stunden, Halbstundenmarkierung in Rhombenform, äußerer Datumsring mit arabischen Zahlen, im Zentrum segmentförmiger Ausschnitt für Anzeige des Wochentages, Wochentagesregenten und Planetensymbol, Stahl-Zeiger.  

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit Pfeilern in Form von Bauernmotiven im Jahresrhythmus (Unikate), vergoldeter, floral gravierter Spindelkloben mit großem, abgerundetem Fuß, dreischenkelige Stahlunruhe. Die silberne Regulierscheibe zeigt römische Zahlen I-IIII, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten, Gangdauer acht Tage, gravierte, silberne Monogrammkartusche: FMW

Maße:

Höhe 77 mm (ohne Pendant 63 mm), Breite 62 mm, Dicke 39 mm

 

Sackuhr 1685 mit astronomischer Anzeige

174

Silberne Sackuhr im Schutzgehäuse mit astromischen Anzeigen

Thomas Andreas Däncke, Hamburg ca. 1695

 

Gehäuse:

schlichtes, silbernes Gehäuse einer deutschen Sackuhr mit glattem Rand, solidem Pendant, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, signiertes Innengehäuse mit C IW , silbernes Übergehäuse, großes Außenscharnier.

Zifferblatt:

Silber und vergoldeter Messingrand, Champlevé, diverse Indikationen: unterhalb der Mittelachse befindet sich die einzeigerige Stundenangabe mit eingelegten römischen Stunden (I-XII), Halbstundenmarkierung in Pfeilform, über der Zeigerachse ein ausgesägtes Sektorenfeld für die Anzeige des Wochentages und der Wochentagesregenten. Darunter sind drei Schmuckkartuschen mit dem Uhrmachernamen angebracht. Links über der Mittelachse befindet sich der äußerer Datumsring mit arabischen Zahlen          (1-31), im Zentrum sieht man das gravierte Symbol einer Armillarsphäre. Rechts daneben ist eine Scheibe mit den Mondaspekten, einer Anzeige des Mondstatus sowie der Mondkalender (1-29 ½) platziert. Mittig darüber befindet sich ein segmentförmiger Ausschnitt für die Anzeigen der Monatsnamen, Monatslänge und Sternzeichen bzw. Tierkreiszeichen, drei Stahl-Zeiger.  

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit ägyptischen Pfeilern, vergoldeter, floral gravierter Spindelkloben mit großem Fuß und graviertem, lachenden Maskaron, dreischenkelige Messingunruhe. Die silberne Regulierscheibe zeigt arabische Zahlen (10-60), Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten,

Signatur Thomas Andreas Däncke N:J. Hamburg

Maße:

Höhe 66 mm (ohne Pendant 54 mm), Breite 55 mm, Dicke 29 mm

 

Silberuhr mit astronomischer Anzeige Däncke Hamburg
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