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Diverse Uhren

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Sonnenschirm-Knauf mit Taschenuhr
Le Roy/Paris ca. 1837

Gehäuse:
Eleganter, schlanker polychrom bemalter und in vergoldeter Messingeinfassung gefertigter Schirmgriff mit eingebauter Spindeltaschenuhr mit verglastem Deckel, das Bild zeigt die Krönung der Queen Victoria mit allen Insignien der Macht, die Initialen RV sowie das Datum 1837 zum Teil in Goldmalerei
Zifferblatt:
weißes Emailblatt mit arabischen, schwarzen Stundenzahlen, äußere Minutenskala, gebläute Zeiger, Aufzug zwischen der Eins und Zwei
Werk:
vergoldetes Vollplatinenwerk im späten französischen Stil, gesägte und gravierte Unruhbrücke, gebläute Schrauben, Stahlunruh, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Federhaus, Kette und Schnecke, zylindrische Pfeiler, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Signatur Le Roy.
Maße:

Höhe 138 mm, Breite 30 mm  (Knauf), Werkdurchmesser 25 mm.

Sonnenschirmknauf Uhr Queen Victoria

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Spindeltaschenuhr mit Kompass und Sekunde
Benjamin Webb, London ca. 1780

Gehäuse:
glattes, goldenes Gehäuse und robustes, schweres Schutzgehäuse einer englischen Uhr, gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers NTW.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt mit Kompass links mittig, Stopphebel bei  der Neun, gegenüber Stundenanzeige mit römischen Zahlen und rotgoldenen Zeigern, mittig unten Sekundenskala von 10-60, Stopphebel bei der Fünf, entlang des oberen Ziffernrandes Uhrmachersignatur.
Benj. Webb London by the Kings patent.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, gesägter, vergoldeter Spindelkloben mit floralen Motiven, dreischenkelige Stahlunruh, Regulierhebel, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von hinten, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Signatur Benj. Webb, London No 220.
Maße:
Höhe 81 mm (ohne Pendant 57 mm), Breite 56 mm, Dicke 26 mm

 

Der Kompass

ist ein Instrument mit leicht beweglicher Magnetnadel zur Feststellung der Himmelsrichtung. In manchen Spindeltaschenuhren findet sich ein in die Platine eingelassener Kompass, seltener auf der Ziffernblattseite.

 

Benjamin Webb, London
arbeitete von 1778-90 in 21 St. John Square London,
von 1806 bis 1810  in No. 3 Red Lion Street London,
Mitglied der Clockmaker Company 1781 bis 1810,
sein Patent *maker to the King* erhielt er 1798 von Hy. Peckham,
im Guidehall-Museum, London sind Beispiele seiner Uhren ausgestellt.

Spindeluhr mit Sekunde Kompass

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Spindeltaschenuhr mit Pedometer
Ralph Gout, London ca. 1795

Gehäuse:
glattes, goldenes Gehäuse einer englischen Uhr, Lünette mit stark gewölbtem Glas mit Scharnier bei der Neun befestigt, Rückdeckel mit Scharnier ebenfalls bei der Neun befestigt, gepunzt mit der Zahl 197, die sowohl im Werk als auch im Staubschutzdeckel wiederkehrt.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt mit Stundenanzeige in römischen Zahlen, arabischen Minuten von 5 bis 60 und rotgoldenen Zeigern mittig über dem Zentrum. Die Anzeigen für die Schrittzählung von 1 bis 10 ist rechts unten, für die 10 bis 100 links unten und für die 100 bis 10000 aus der Mitte angezeigt auf einer Skala am äußeren Rand jeweils mit einem rotgoldenen Zeiger. In die freien Flächen ist die Uhrmachersignatur platziert:
Ralph Gout London.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, gesägter, vergoldeter Spindelkloben mit floralen Motiven, dreischenkelige Stahlunruh mit Diamantlagerstein, silberne Regulierscheibe mit Anzeige von 5 bis 30, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von hinten, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, fein gravierte Schmuckplatinen.
Signatur By the Kings Royal letters patent Ralph Gout London No 197.
Maße:
Höhe 81 mm (ohne Pendant 57 mm), Breite 56 mm, Dicke 26 mm
Literatur:
P.M. Kegelmann 12.11.1977 Nr. 180, Sotheby´s 11.12.1986 Nr. 197 (Atwood Collection), Hervè Paris 8.6.1988 Lot 53,
Christie´s London 30.6.1993 Lot 56,
Clutton/Daniels Taschenuhren Nr. 183 und 221,
Camerer Cuss Antique Watches S. 160

 

Taschenuhr mit Pedometer
wurde von Ralph Gout entwickelt und war verwendbar als Schrittzähler beim Reiten. Die Grundplatte wird am Sattel befestigt. Der Zähler selbst schwingt bei der Bewegung des Pferdes auf und ab und registriert die Schrittzahl. Das Patent wurde unter der Nummer 2351 am 4.11.1799 eingetragen: "Pedometers and pedometrical watches, by the use of which the number of steps the wearer takes when walking may be ascertained, or if affixed to a saddle will indicate the number of paces the horse makes, and when affices to a curricle or other carriage will also indicate the number of revolutions of the wheel."

Spindeluhr mit Pedometer Gout London 1795

Wiener Taschenuhren

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Bergkristalluhr in Kreuzform
Conrad Kreizer, ca. 1820 gefertigt,

nach Vorlage einer Uhr von ca. 1620

Gehäuse:
dominierende Kreuzform der Bergkristallschale, aus einem Stück gefertigt mit weiß emailliertem Malteserkreuz an allen vier Seiten, Aufhängung ebenfalls in Form eines Malteserkreuzes, Gehäuseschale, Werk und Deckel durch 7teiliges Scharnier verbunden, facettierter Bergkristalldeckel eingefasst mit feuervergoldetem, ziseliertem Messingrahmen.
Zifferblatt:
feuervergoldetes Messing-Zifferblatt in Kreuzform verstiftet, silberner Ziffernring mit römischen Stundenangaben und Markierungen für die halben Stunden, alle freien Flächen mit emaillierten Geißel- und Leidenswerkzeugen verziert, Stahlzeiger gebläut.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit viereckigen Pfeilern, im Bergkristall-Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, floral gestalteter Spindelkloben aus vergoldetem Messing mit gebläuter Schraube.  Messingunruh , Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, 
Signatur Conrad Kreizer.
Maße:
Höhe 95 mm, Breite 65 mm,  Dicke 29 mm, in Form eines Kreuzes,
Literatur:
Baillie S. 184,
Klassik Uhren 3-02 S. 42,
Antique Horology winter 1977 S. 616,
Abeler – Meister der Uhrmacherkunst S. 363,
Metropolitan Museum of Art, Miller´s Watches S. 28

 

Formuhren
Wie die Kleidung unterlagen auch die Uhren diversen Modeströmungen der Zeit. So kamen ab 1570 immer mehr Fantasieformen auf, unter denen die Kruzifixuhren einen häufigen Typus darstellten, der sich großer Beliebtheit erfreute. Es gab zahlreiche Kreuzformen wie z.B. das Malteserkreuz, das Doppelkreuz, das Kreuz mit abgerundeten Balken, das lateinisches Kreuz und andere mehr. Diese Uhren waren oft aus Bergkristall gefertigt. Einige dieser Uhren, deren Hersteller bekannte Namen aufweisen wie Jean Rousseau, Jean Vallier und Conrad Kreizer haben sich in Museen erhalten.

 

Das Zifferblatt zeigt Leidenswerkzeuge:

(im Uhrzeigersinn von der III) eine Geißel, ein Rutenbündel, eine Leiter, eine Lanze und einen Stab mit einem Essigschwamm, ein Schwert mit einem Wehrgehänge, ein Rohrkolben als Zeichen für das Rohrzepter, welches römische Soldaten Christus bei der Dornenkrönung in die Hand drückten, das Kreuz, ein Hammer zum Einschlagen der Nägel, eine Zange zum Herausziehen der Nägel, einen Palmwedel (Hinweis auf den Einzug in Jerusalem und Märtyrersymbol) und darüber ein Hahn. Im Zentrum des silbernen Ziffernringes der Stundenskale sind abgebildet: Darstellungen der Dornenkrone, der drei Nägel, der drei Würfel der Kriegsknechte und der Judassilberlinge, ein Kelch zum Auffangen des Blutes des Gekreuzigten, ein Säckel für Münzen, ein Salbgefäß, das Büßergewand Christi, um das die Kriegsknechte würfelten.
Auf den Kreuzarmen sind Blumen abgebildet, die möglicherweise auf die Reihen des „Schmerzensreichen Rosenkranzes" (rote Rosen) hinweisen
l. Kindermord oder Simeons Weissagung und Beschneidung.
2. Flucht nach Ägypten.
3. Der verlorene zwölfjährige Jesus.
4. Kreuztragung.
5. Kreuzigung.
6. Kreuzabnahme.
7. Grablegung.

Halsuhr Bergkristall Kreuz Email
Neorenaissance Kreuzuhr

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Halsuhr vollemailliert
Anonym, wohl Wien ca. 1800 im Renaissancestil

Gehäuse:
ovale Gehäuseschale mit vergoldetem, graviertem Messingrahmen eingefasst. Deckel und Gehäuseboden sind innen und außen mit feinen polychromen Emailbildern verziert. Die Außenseiten zeigen u.a. Apoll im Reigen der Musen und noch ungedeutete mythologische Szenen von Personengruppen in antikischen Gewändern. Die Innenseiten stellen Tempelanlagen mit hohen Säulen in grüner Landschaft sowie einzelne Personen dar.
Zifferblatt:
der runde, weiße Emailzifferring ist umgeben von bunter Emailmalerei. Dargestellt sind junge Frauen in antikischen Gewändern. Auch das Zentrum ist polychrom emailliert. Schwarze, römische Stundenzahlen, Sternmarkierungen für die halben Stunden und Stricheinteilung für die Minuten bilden die Anzeige des Ziffernringes. Goldene Zeiger.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Pilasterpfeiler, floral gestaltete Spindelbrücke aus vergoldetem Messing, gebläute Schrauben, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung.
Maße:
Höhe 41 mm ohne Pendant, Breite 35 mm,  Dicke 23 mm

 

Emailmalerei
Die Emailmalerei ist ein Vorgang, welcher der Aquarellmalerei ähnelt.
Der Untergrund besteht lediglich aus weißem Email anstelle von Papier.
Die Leuchtkraft entsteht durch Farbkontraste sowie mehrfachen Farbauftrag.
Das bemalte Stück wird wiederholt gebrannt.
Im 18. Jahrhundert erfand Jean-Louis Richter ein neues, bemerkenswertes Verfahren: „Malerei unter Email“. Er glasierte seine Malerei mit durchscheinendem Email, um die Malerei zu schützen und die Farben lebendiger und harmonischer erscheinen zu lassen.

Halsuhr Emailmalerei Wien 1800

Französische Uhren

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Goldene skelettierte Damenuhr
anonym, Frankreich ca. 1790

Gehäuse:
goldenes Gehäuse einer kleinen, französischen Damenuhr mit beidseitiger Verglasung, Deckelwand und Gehäuserand mit Blütenmustern graviert und mit Diamantrosen besetzt.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt mit goldenen Lochzeigern, schwarzen,  arabischen Stundenzahlen, Aufzug bei der Zwei.
Werk:
Feuervergoldetes, skelettiertes Werk aus Messing im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, zylindrische Pfeiler, einfache Spindelbrücke aus vergoldetem Messing, fünfschenkelige Messingunruh, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, zusätzliche Werksverzierung in Silber mit Diamantrosen.
Maße:
Höhe 50 mm (ohne Pendant 35 mm), Breite 35 mm, Dicke 19 mm

 

Skelettierte Taschenuhren
Sie wurden vereinzelt schon um 1700 gebaut, die Platinen waren mehr oder weniger stark durchbrochen und die Rückseite der Uhr war mit Bergkristall oder Glas versehen. Um 1760 kamen solche Uhren immer mehr in Mode.
Um 1800 wurden in Frankreich und in Genf wahre Kunstwerke an skelettierten Taschenuhren gefertigt. Die bedeutendste Uhr wurde von Rebellier 1855 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. Das Gehäuse war aus Gold, alle Platinen und Brücken aus Bergkristall, die Räder aus Achat und alle Zahnkränze aus Gold hergestellt.

Schmuckuhr skellettiert Frankreich
Holländische Uhren

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Silberne Spindeltaschenuhr mit Datum und Scheinpendel

P. Rossignol, Rotterdam ca. 1715                                                  

 

Gehäuse:

Beidseitig verglastes Silbergehäuse, reliefartig ausgearbeiteter Rand, kugelförmiger Pendent mit passendem Ring, glatte Lünetten vorn und hinten, Punze im Pendent.

Zifferblatt:                                                                                                      

originales, signiertes Champlevé-Zifferblatt, Minutenskala arkadenförmig gestaltet, Minuten in arabischen Zahlen in 5 Minuten-Abstand, die Stundenskala in römischen Zahlen, im Zentrum Darstellung eines Putto, der ein Namensband mit der Uhrmachersignatur „Rossignol“ trägt.  Datumsfenster, gebläute Stahlzeiger,

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit besonders gesägten Pfeilern, seltener Brücke aus Silber mit figürlicher Darstellung eines Putto mit Fackel, darunter das Scheinpendel, auf dem Rand graviert "rien ne m'arrette", im Hintergrund Gestaltung des Platinenrandes in Form von Flammen,

dreischenkelige Stahlunruh, gesägte Platinenabdeckung, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, Aufzug von hinten.

Signatur P. Rossignol, Rotterdam Nr. 1

Maße:

Höhe 71 mm (ohne Pendant 50 mm), Breite 50 mm, Dicke 27 mm

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