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Osmanische Uhren

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Einzeigrige osmanische Brustuhr
Jean Pattru, ca. 1630 in alttürkischer künstlerischer Schrift

Lesart nach Prof. Dr. Claus-Peter Haase, Museum f. Islamische Kunst in Berlin
Gehäuse:
feuervergoldetes Bronzegehäuse in Form eines flachgedrückten Hühnereies mit drehbarem, kugelförmigem Pendant. Gehäuseschale und Deckel sind beidseitig glatt und ohne jede Verzierungen. Das Aufzugsloch an der Gehäuseschale ist mit einer drehbaren Abdeckung geschützt.
Zifferblatt:
silbernes mit osmanischen Arabesken geschmücktes, verstiftetes Zifferblatt, goldener Ziffernring mit alttürkischen Stundenangaben, großer Goldzeiger.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit vier gesägten und ziselierten Pfeilern in Gitterform, floral gestalteter Spindelkloben mit gebläuter Schraube befestigt, 2-schenkelige Eisenunrast (ohne Spiralfeder), Aufzug über Schnecke, Kette und Federhaus, Spindelhemmung, alle sichtbaren Werkteile wie Federhaus, Kron- und Steigrad sind mit girlandenförmigen Motiven verziert. Die ganze Rückplatine ist mit einer nielloverzierten Silberscheibe abgedeckt, osmanische Motive und die künstlerische Signatur bedecken die gesamte Platte, 
Signatur Jean Pattru.
Maße:
Höhe gesamt 75 mm – ohne Pendant 68 mm -, Breite 58 mm,  Dicke 33 mm


Literatur:
Alte Uhren 1/1979 S. 48 + 2/1981 S. 117, AH 1-6-1968 S.12
Schriften Freunde alter Uhren 1972 S. 79 + 1979 S. 113,
Ottoman Clocks and Watches S. 111,  UTO 17.5.1982 S. 130,
Tardy S. 504 > Jean Pattry – on pense que c’est lui qui signa en caractéres arabes une montre ovale avec les heures à la torque, calendrier: Jan P. Tru


Nachweislich sind verschiedene Uhrmacher aus Blois und Genf ab etwa 1600 an den türkischen Hof nach Konstantinopel umgesiedelt, um dort zu lehren, zu arbeiten und zu handeln. Im Stadtteil Galata wurden Mönche in der Uhrmacherkunst unterwiesen. Sie bauten wunderbar verzierte Exemplare von Uhren, die heute in Museen zu bewundern sind.


Arabeske
Das Laubrankenornament wird auch als Arabeske bezeichnet. Es besteht aus zwei Elementen: einer gespaltenen Blattvolute, die sich wiederholt, sowie einer verbindenden Ranke. Die Erscheinungsform des Rankenwerkes ist äußerst vielfältig. Die meist spiralförmig gebogenen Ranken können auf die verschiedensten Arten miteinander verflochten und ineinander verschlungen sein. Die türkische Bezeichnung für dieses Ornament lautete "rumi" und bedeutete “römisch“ - gemeint war Ostrom, also Byzanz bzw. Konstantinopel - und lässt somit seinen Ursprung in den mediterranen Kulturen der klassischen Antike vermuten.

Osmanische Brustuhr 1630

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Spindeltaschenuhr mit Emailübergehäuse
Edward Prior, London 1815

Gehäuse:
18-karätiges, goldenes Gehäuse einer englischen Schmuckuhr, Lünette mit stark gewölbtem Glas mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, innen gepunzt mit laufendem Löwen, Leopardenkopf und U für 1815 sowie 18 K. Gehäuse und Übergehäuse mit vielfarbigem Cloisonné-Email und minutiösem Maleremail in flächendeckender Form geschmückt, mittig ein Sommerblumenbuket und in der Übergehäusemitte eine Seelandschaft mit Schloss und Segelschiff, wohl von Richter/Genf gemalt.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt, Stundenanzeige mit türkischen Stundenzahlen und Minutenskala von 5 bis 60, goldene Zeiger. In die freien Flächen ist die Uhrmachersignatur platziert:
Edward Prior London.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, gesägter, vergoldeter Spindelkloben mit Monogramm EP für Edw. Prior, dreischenkelige Stahlunruh mit Diamantlagerstein, silberne Regulierscheibe mit Anzeige in türkischen Zahlen, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von hinten, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, fein gravierte Schmuckplatinen, Schmuckpilaster.
Signatur Edw. Prior London 16767
Maße:
Höhe 54 mm (ohne Pendant 40 mm), Breite 40 mm, Dicke 25 mm


Literatur:
Baillie: Watchmakers and Clockmakers of the World Seite 259,
Loomes: Watchmakers and Clockmakers of the World Seite 190
Provenienz: drei Generationen lang Privatbesitz einer
Siemens-Direktoren-und Medizinerfamilie
Antiquorum, Art of British Horology S. 216 (Richter)

Osmanische Email Uhr Prior

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Miniatur-Spindeltaschenuhr mit Emailübergehäuse                                   

Ray & Montague, London circa 1818

 

Gehäuse:

18karätiges, goldenes Gehäuse einer englischen Schmuckuhr, Lünette mit stark gewölbtem Originalglas mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, innen gepunzt mit laufendem Löwen, Leopardenkopf und C für 1818 sowie 18 K. Gehäuse und Übergehäuse mit vielfarbigem Cloisonné-Email und minutiösem Maleremail in flächendeckender Form geschmückt, mittig ein Sommerblumenbuket. Glattes Innengehäuse mit Loch für den Aufzug des Werkes und verschiedene Punzen: Leopardenkopf, C für 1818, Krone und 18 sowie „AN“ für den Gehäusemacher und Goldschmied Augustus Newman in 7 Plumptree Street, Bloomsbury, London, dessen Marke am 4.11.1813 zum ersten Mal erscheint.

Zifferblatt:

weißes Email-Zifferblatt mit Stundenanzeige mit türkischen Stundenzahlen und Minutenskala von 5 bis 60 und goldenen Zeigern. In die freien Flächen ist die Uhrmachersignatur platziert:

Ray & Montague London.

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, gesägter, vergoldeter Spindelkloben mit Monogramm RM für Ray & Montague, dreischenkelige Stahlunruh mit Diamantlagerstein, silberne Regulierscheibe mit Anzeige in türkischen Zahlen, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von hinten, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, fein gravierte Schmuckplatinen, Schmuckpilaster.

Signatur Ray & Montague London N. 2026

Maße:

Höhe 44 mm (ohne Pendant 32 mm), Breite 32 mm, Dicke 18 mm

 

Die prominenten Londoner Goldschmiede, Juweliere und Uhrmacher         

John Ray und James Montague , 22 Denmark Street, Soho, arbeiteten in Partnerschaft von 1800 bis 1821 zusammen. In einer für die britische Geschichte wichtigen Zeit fertigten sie vor allem Präsentationsschwerter, Spielsteine, Uhren und andere Gegenstände.

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