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Automaten

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Spindeltaschenuhr als Figurenautomat

mit Jaquemarts und offener Glocke

Anonym, wohl Genf ca. 1810

 

Gehäuse:

glattes, roségoldenes (18 Karat) Gehäuse einer schweizer Uhr mit floral graviertem Rand, Staubschutzdeckel, gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers OQ 1850.

Zifferblatt:

Über gouillochiertem Grund blau emailliertes Zifferblatt, oben dezentrales weißes Emailzifferblatt mit schwarzen arabischen Stundenzahlen und Minutenring, gebläute Stahlzeiger.

Darunter ist offen die silberne Glocke positioniert. Rechts und links des Ziffernringes ein auf Glocken schlagendes Paar (Jaquemarts) in verschiedenfarbigem Gold. Links zeigt die Figur Urania mit dem Globus, dem Sonnensextanten, der linke Arm bewegt sich mit dem Hammer zur Glocke und schlägt die Viertelstunden, rechts ist Chronos mit Sense zu erkennen, der den Hammer in der rechten Hand trägt und die Stunden und Viertelstunden anschlägt. Im unteren Randbereich goldene Repoussé-Verzierungen in Form von floralen Motiven. Der obere Bogen bildet das Firmament aus goldenen Sternen und grünen emaillierten Punkten.     

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk im Gehäuse mit Scharnier befestigt, filigran gestaltete Spindelbrücke aus vergoldetem Messing, mit gebläuten Schrauben befestigt, dreischenkelige Messingunruh, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Federhaus, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von vorn, Viertelstunden-Repetition auf vorderseitige Glocke durch Anschlag der Urania und des Chronos, es existieren keine weiteren Schlaghebel oder Tonfedern, Auslösung durch Druck auf Pendant.

Werks-Nummer: 2596

Maße:

Höhe 83 mm (ohne Pendant 58 mm), Breite 58 mm, Dicke 25 mm

 

Spindeluhr Figurenautomat Glocke

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Spindeltaschenuhr mit Automat
Bouvier Freres, Genf ca. 1785

Gehäuse:
glatter, roségoldener Gehäuserand einer schweizer Schmuck- und Automatenuhr. Rückseite mit Schutzglas über kobaltblauem Emailbild, in Repoussé- und Champlevé-Technik hergestellt. Im Vordergrund kunstvoll gestaltete Brücke vor Parklandschaft mit Bäumen, Ranken-, Blumen- und Vogelmotiven. In der oberen Hälfte sektorförmiges Fenster mit einer auf einem Hügel stehenden Kirche in polychromer Emailmalerei. Davor rotierende Scheibe mit fünf unterschiedlichen, goldenen Motiven in feinster Säge- und Repousséarbeit: Landwirt mit Ochse beim Pflügen, Jäger mit Hund, Blumenfrau, Bauer mit Schubkarre und Wandergeselle mit Packesel. Verschiedene nicht gedeutete Punzen am Pendant.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt mit goldenen Zeigern, dezentrale Stundenskala, schwarze, arabische Stundenzahlen und arabische Minutenzahlen 15-60, oberhalb der Zeigerachse Skala für Avance und Retard mit Goldzeiger, dazwischen Uhrmachersignatur Bouvier Freres.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit quadratischen Pfeilern, floral gestalteter, gravierter Spindelkloben, Messingunruh, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug bei der Vier auf der Zifferblattseite, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Maße:
Höhe 74 mm (ohne Pendant 55 mm), Breite 55 mm, Dicke 26 mm
Literatur:
Callwey-Preisführer Taschenuhren S. 114 Nr. 36,
P.M. Kegelmann, Frankfurt 1984 S. 50 Nr. 452,
Dr. Crott, Aachen 1985 S. 46 Nr. 156

 

Genf in der Schweiz
wurde zur Wiege der Uhrmacherkunst, weil sich dort bedeutende Goldschmiede, Graveure, Emailleure und Uhrmacher ansiedelten. Die aus Belgien, Frankreich und Italien zur Zeit der Reformation bzw. nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) ausgewiesenen Kunsthandwerker fanden Unterschlupf in diesem kalvinischen Ort. Die Uhrmacher bildeten 1601 in Genf eine eigene Zunft und etwa ab 1700 entwickelte sich dort eine regelrechte Industrie, welche die Stadt aufblühen ließ. Wer in Genf keine Arbeit fand, siedelte in die beiden anderen Uhrenzentren nach Le Locle und La Chaux-de-Fonds um.

Spindeluhr Automat Bouvier Genf

198         

Taschenuhr als Figurenautomat mit Jaquemarts und offener Glocke

Reymond Fréres, Biel CH u. Paris ca. 1810

 

Gehäuse:

glattes, roségoldenes (18 Karat) Gehäuse einer schweizer Uhr mit kanneliertem Rand, gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers PF PG, 6150 und 18K, Staubschutzdeckel signiert Reymond Fréres

Zifferblatt:

Über gouillochiertem Grund blau emailliertes Zifferblatt, oben dezentrales weißes Emailzifferblatt mit schwarzen arabischen Stundenzahlen und Minutenring, gebläute Stahlzeiger.

Darunter sind offen die silbernen Glocken positioniert. Rechts und links des Ziffernringes ein auf Glocken schlagendes Paar (Jaquemarts) in Gelbgold. Links zeigt die Figur Cybele auf den Löwen, der linke Arm bewegt sich mit dem Hammer zur Glocke und schlägt die Viertelstunden, rechts ist Attis mit Stab zu erkennen, der den Hammer in der rechten Hand trägt und die Stunden und Viertelstunden anschlägt. Im unteren Randbereich goldene Repoussé-Verzierungen in Form von Voluten.

Werk:

feuervergoldetes Vollplatinenwerk im Gehäuse mit Scharnier befestigt, filigran gestaltete Spindelbrücke aus vergoldetem Messing, mit gebläuten Schrauben befestigt, dreischenkelige Messingunruh, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Federhaus, Kette und Schnecke, Cylinderhemmung, Aufzug von vorn, Viertelstunden-Repetition auf vorderseitige Glocke durch Anschlag der Cybele und des Attis, es existieren keine weiteren Schlaghebel oder Tonfedern, Auslösung durch Druck auf Pendant.

Maße:

Höhe 93 mm (ohne Pendant 64 mm), Breite 65 mm, Dicke 28 mm

 

Der Mythos um die römische Göttin Cybele und Attis                             Dem Mythos zufolge schlief Zeus einmal auf dem Berg Agdos in Phrygien ein und ließ dabei seinen Samen zu Boden fallen. An dieser Stelle wuchs der zwitterhafte Agdistis aus einem Felsen. Er war ein furchterregendes Wesen und wurde deshalb von den übrigen Göttern kastriert. Der so von seiner Männlichkeit befreite Agdistis wurde zur großen Mutter Cybele. Aus den abgetrennten Genitalien entstand Attis. Da Cybele und Attis ursprünglich eine Person waren, zogen sie sich gegenseitig an. Lange streifen die beiden glücklich durch die phrygischen Berge.

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Spindeltaschenuhr als Figurenautomat mit 3 Jaquemarts
anonym, wohl Genf ca. 1800

Gehäuse:
silbernes Gehäuse einer schweizer Repetitionsuhr mit kanneliertem Rand, im Gehäuse gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers FH 13625.
Zifferblatt:
weißer Email-Zifferring mit gebläuten Lochzeigern, schwarze, arabische Stundenzahlen, mittig großer goldener Figurenautomat in Repoussé-Arbeit, Säulen- und Theaterkulisse vor stahlblauem Hintergrund.
Beim Auslösen der Repetition schlagen die goldenen, gesägten Figuren oben links und unten rechts die Stunden und die Viertelstunden werden durch die  beiden unteren Putti angezeigt. Oben erscheint zeitweise zusätzlich Chronos.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk, im Gehäuse mit Schrauben befestigt,
glatt gestalteter Spindelkloben, dreischenkelige Messingunruh, silberner Regulierhebel, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Aufzug von hinten, Repetition auf  Tonfedern, Auslösung durch Druck auf Pendant.
Maße:
Höhe 82 mm (ohne Pendant 58 mm), Breite 59 mm, Dicke 24 mm

 

Chronos
Chronos  ist in der griechischen Mythologie der Gott der Zeit. Er versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und auch die Lebenszeit. Die erste Darstellung taucht in einem Relief in  hellenistischer Zeit auf. Dort erscheint er als bartlose Gestalt mit großen Flügeln. Chronos war die Personifikation einer abstrakten Vorstellung und kein Bestandteil der griechischen Volksreligion. Etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts wird Chronos in der bildenden Kunst als bärtiger Greis mit Sichel und Stundenglas dargestellt.

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„Bras en l´air“ Cylinderuhr mit Automat
Anonym, wohl Genf ca. 1810

Gehäuse:
glattes, goldenes Gehäuse, in robuster, schwerer Ausfertigung, kugelförmiger Pendant.
Zifferblatt:
weißes Email-Zifferblatt mit goldener Figur eines römischen Senators, der automatisch den Kopf von rechts nach links wendet, durch Druck auf den Stift im Pendant wird die Zeitanzeige ausgelöst: beide Arme heben sich und die Hände zeigen links die Minuten und rechts die Stunden auf einer jeweils halbkreisförmigen Skala an. Der untere Bogen ist mit einer goldenen Lorbeergirlande verziert. Aufzug von vorn unter der Figur links, Vierkant rechts dient zur Zeigerstellung.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, gesägte, vergoldete Brücke mit floralen Motiven, dreischenkelige Messingunruh, silberne Regulierscheibe, Antrieb über Feder, Kette (reverse) und Schnecke, Cylinderhemmung, bei 10-Uhr kleiner Feststellhebel für den Automaten, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Maße:
Höhe 82 mm (ohne Pendant 57 mm), Breite 57 mm, Dicke 24 mm

Bras en l áir  Rarität
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