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Deutsche Uhren

152
Silberne Sackuhr mit Schutzgehäuse und Tagesanzeige
Thomas Kirchheim, Mainz ca. 1710

Gehäuse:
schlichtes, silbernes Gehäuse einer englischen Sackuhr mit glattem Rand, kugelförmiger Pendant, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt, gepunzt mit den Initialen des Gehäusemachers MG unter Krone, silbernes Übergehäuse in Repoussé-Arbeit, Darstellung der Heiligen Familie auf der Flucht nach Ägypten, am Rand symetrisch Darstellung der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt mit goldenen Zeigern, schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen, Halbstundenmarkierungen und arabischen Minutenzahlen 5-60, bei der Zwölf Sichtfenster für die Tagesanzeige, im Zentrum erhabene Kartuschen für Signatur und Ortsangabe: Kirchhe und Mainz eingebunden in das englische Wappen: Krone und links steigender Löwe und rechts steigendes Einhorn.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit ägyptischen Pfeilern, vergoldeter Spindelkloben mit Kristallfenster, Kloben mit gebläuter Schraube am großen Fuß befestigt, dreischenkelige Eisenunruh. Die silberne Regulierscheibe mit rot eingelegten Zahlen 10-60 eingebettet in gravierter und gesägter Platinenabdeckung, wobei der Pfeil als Index dient. Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, Federvorspannung über Vierkant zwischen den Platinen unter dem Federhaus, Aufzug von hinten,
Signatur Thom. Kirchheim Mäinz
Maße:
Höhe 80 mm (ohne Pendant 59 mm), Breite 61 mm, Dicke 36 mm

 

Deutsche und englische Taschenuhr
Das Gehäuse weist relativ oft einen Doppelboden auf. Das Werk ist nach vorne herauszuklappen, aber von der Rückseite her aufzuziehen. Bei diesen Taschenuhren ist die Unruh in einem Kloben gelagert. Dieser hat im Laufe der Jahrzehnte seine Form geändert. Ältere Uhren haben einen extrem großen Fuß. Dieser wird im Laufe der Zeit immer kleiner, ist aber zu jeder Zeit nur mit einer Schraube befestigt.

Spindeluhr Mainz 1710

43
Spindeltaschenuhr mit kardanischer Aufhängung
Johann Georg Pfeiffer, Coburg ca. 1725

Gehäuse:
silbernes Gehäuse in Kugelform mit kardanischer Aufhängung für das Spindelwerk, Silberkugel außen mit floralen Elementen flächendeckend graviert, innen ursprünglich feuervergoldet.
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt mit Goldzeigern, Stundenanzeige mit schwarzen, römischen Zahlen und Minuten mit arabischen Zahlen
von 5-60.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing, reich verzierter, vergoldeter Spindelkloben, dreischenkelige Stahlunruh. Silberne Regulierscheibe mit gesägter Platinenabdeckung, wobei der Finger einer gravierten Hand als Index dient. Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Federvorspannung über Wurmschraube unter  dem Federhaus, ägyptische Pfeiler, Spindelhemmung, Aufzug von hinten.
Signatur Joh. Ge. Pfeiffer 145.
Maße:
Kugeldurchmesser 54 mm, Werkdurchmesser 36 mm
Literatur:
Bassermann-Jordan, Uhren S. 271, Uhrgehäuse kugelförmig,
absolut identisch mit einem Exemplar aus dem hessischen Landesmuseum Kassel, ca. 1680 ebenfalls mit Kardangehänge
A. Chapiro, Taschenuhren S.99, ähnlich konstruierte Uhr signiert "Madelainy a Paris" aus dem Time Museum Rockford/Illinois,
Samuel Guye, Uhren und Messinstrumente  S. 83,
gleichartiges Exemplar

 

Kardanische Aufhängung
benannt nach dem Mathematiker G. Cardano - Das Werk wird mittels zweier senkrecht zueinander gelagerter Kreisringe im Gehäuse befestigt, um es bei Schwankungen in der Horizontallage zu halten.

Spindeluhr Coburg Kugelgehäuse

143
Deutsche Spindeluhr mit Wecker und 1/8-Repetition
Lud. Willkings, London (wohl Friedberg) ca. 1700

Gehäuse:
silbernes, typisches Übergehäuse, kastenförmiges Außenscharnier, Rand und Wandung rankenförmig reliefiert und durchbrochen für den Schall des Weckers. Gehäuserand mit durchbrochener Ornamentik und Akanthusblättern, Glocke für Wecker in der Gehäuseschale, silbernes durchbrochenes Gehäuse, Rückseite mittig glatt mit Aufzugslöchern für Gehwerk und Wecker.
Zifferblatt:
silbernes Champlevé-Zifferblatt mit Eisenzeigern und schwarz eingelegten, römischen Stundenzahlen, Halbstundenmarkierungen in Form von Lilien, außen Minutenskala in 5er-Schritten, zentrale Weckerscheibe.
Werk:
feuervergoldetes Vollplatinenwerk aus Messing mit ägyptischen Pfeilern, großer Spindelkloben mit Maskoron und feinen Rankenmotiven mit gebläuten Schrauben befestigt.  Gehwerk-Aufzug durch die Unruhe und den Kloben, Dreischenkelige Eisenunruh, Spiralfeder mit 2,5 Umgängen, Tompionregulierung, Antrieb über Feder, Kette und Schnecke, Spindelhemmung, aufwändig graviertes Federhaus, Werk im Gehäuse mit Scharnier bei der Zwölf befestigt.
Signatur Lud. Willkings, London
Maße:
Höhe 79 mm (ohne Pendant 60 mm), Breite 60 mm, Dicke 33 mm

 

Die Kombination aus Wecker und Repetition ist - ausgenommen bei Kutschenuhren- ungewöhnlich.

Spindeluhr Wecker 1/8 Repetition
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