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Musik- und Sonnenuhr

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Sonnenuhr mit Kompass in einem Taschenuhrgehäuse
Rousseau, Frankreich ca. 1770

Gehäuse:
silbernes Gehäuse einer französischen Taschenuhr, Vor- und Rückseite mit Diamantrosen eingefaßt, im Zentrum der Rückseite transluzide, kobaltblaue Emailfläche mit eingelegten Goldsternen, Pendant gepunzt mit Krabbe und Männerkopf im Profil.
Kompassblatt:
weißes Emailblatt mit Windrose, vier Haupt- und vier Nebenwindrichtungen, gebläute Kompassnadel.
Sonnenuhr:
an drei Schenkeln fixierte Sonnenscheibe mit Diamanten umrandet, goldener wimpelförmiger Schattenwerfer, Skala von Eins bis Sechs und Zwölf bis Sechs auf weißem Email.
Signatur Rousseau Inv. fec.
Maße:
Höhe 70 mm (ohne Pendant 48 mm), Breite 49 mm, Dicke 22 mm

 

Sonnenuhren
Eine einfallsreiche Variante der sehr zahlreichen Sonnenuhrentypen ist die magnetische oder Kompass-Sonnenuhr, die  Bloud aus Dieppe 1686 erfand. Die Ausrichtung des Instrumentes wird durch eine Kompassnadel angegeben.

Beispiel im Marine Museum (London)

Sonnenuhr 1770 Paris

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Taschenuhr für China mit Musikwerk

Anonym, Schweiz ca. 1815

Gehäuse:

Vergoldetes Silbergehäuse mit kanneliertem Rand, Deckel- und Bodenränder sind mit Miniatur-Perlen ornamentiert, Deckelrückseite mit zusätzlichem Schmuckstein-Rand in rot und weiß geschmückt. Mittig als Hauptmotiv auf blauem Emailgrund drei gebundene Pfauenfedern, ausgeführt in feinen Goldfäden. Pendant und Bügel sind ebenfalls mit Halbperlen verziert.

Zifferblatt:

weißes Email-Zifferblatt mit vergoldeten Zeigern, Stundenanzeige mit schwarzen, römischen Zahlen, das Musikwerk kann mit dem Drücker bei der Eins gestartet werden.

Werk:

feuervergoldetes Spindelwerk aus Messing, Werk im Gehäuse mit Schrauben befestigt, dreischenklige Goldunruh, Aufzug von hinten separat für das Gehwerk und das Musikwerk, Musikwerk löst stündlich oder manuell nach Hebelbetätigung bei der Eins aus. Gespielt wird „Freut euch des Lebens“.

Maße:

Höhe 85 mm (ohne Pendant 62 mm), Breite 62 mm, Dicke 25 mm

 

Musiktaschenuhr

Die Entwicklung der Musiktaschenuhren setzt kurz nach 1800 ein und endet etwa 1835. Taschenuhren mit Musik-Spielwerk kommen anfangs ausschließlich aus Genf, wurden dann später aber auch in Frankreich hergestellt. Neben dem Gehwerk sind in diesen Uhren eine Melodienwalze, eine Stiftenscheibe oder ein Federhaus mit Stiften vorhanden. Dazu gehörige Tonzungen (als Kamm oder einzeln angeschraubt) und das Laufwerk, das meist zu jeder Stunde anläuft und auch von Hand betätigt werden kann, komplettieren die Mechanik. Bei vielen dieser Exemplare ist zusätzlich eine Repetition eingebaut, bei manchen Uhren bewegen sich während des Musikstückes Figuren (Jaquemarts).

Freut euch des Lebens  (Johann Martin Usteri)

Der Text „Freut euch des Lebens" wurde um 1793 von dem Schweizer Dichter und Künstler Johann Martin Usteri verfasst, die Melodie schrieb Hans Georg Nägeli. Ein Jahr später erschien das Lied mit Harfen- und Klavierbegleitung in einem Züricher Verlag. Aufgrund der vielen Tugenden die in dem Lied besungen werden, entschied die Preußische Regierung in ihrem Zentralblatt von 1912, „Freut euch des Lebens" solle im Pflichtprogramm des Schulunterrichts der 4. Klassen einen festen Platz erhalten. 

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